Tote bestatten

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Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Röm 8, 38.39

Die evangelische Trauerfeier und die Bestattung unserer Toten stehen im Zeichen der Hoffnung der Auferstehung der Toten. Dass wir uns gegenseitig beistehen, wenn der Tod in unser Leben herein- bricht, gehört zu den großen Aufgaben christlicher Gemeinde.

Die Trauerriten unserer Kirche sind tief und weise. Gebete, die schon unsere Urgroßeltern an ihren Gräbern getröstet haben, geben uns Rückhalt in den Momenten, in denen wir das am nötigsten brauchen. Lieder und Gebete geben der Trauer und der Dankbarkeit eine Stimme, lassen Versöhnung aufscheinen und bezeugen das Evangelium von der Auferstehung Jesu Christi. So finden wir, wenn der Tod uns sprachlos macht, gemeinsam Sprache für einen würdigen, liebevollen, von Hoffnung getragenen Abschied.
Das Evangelische Gesangbuch kann mit seiner Rubrik „Sterben, Tod und Bestattung“ (Nummer 831) hier eine wichtige Hilfe sein

 


Wenn Sie eine Todesnachricht erhalten

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Suchen Sie gleich den persönlichen Kontakt zu Ihrer Pfarrerin/ Ihrem Pfarrer

Der Ortspfarrer wird – über die organisatorischen Dinge hinaus, die jetzt zu regeln sind und für die Ihnen ein Bestattungsunternehmen Rat und Dienstleistung anbieten kann – mit Ihnen darüber sprechen, was für Ihren Abschied und für den Ihrer Angehörigen in den nächsten Stunden und Tagen wichtig ist. Wollen Sie die Tote / den Toten, falls er oder sie zuhause gestorben ist, noch eine Weile zuhause behalten? (Nach den gesetzlichen Regelungen ist das bis zu 24 Stunden lang möglich.) Wollen Sie eine Totenwache halten oder am Totenbett eine Aussegnungsfeier im engsten Kreis mit Ihrem Pfarrer feiern?

Zuhause oder auch in der Klinik (falls der oder die Tote dort ist), ist das möglich und für viele sehr hilfreich, mit einem Lied, einer Kerze und dem „Valetsegen“ einen ersten Schritt auf dem oft langen Weg des Abschieds zu tun:

 

Der Valetsegen

„Es segne Dich Gott der Vater, der Dich zu seinem Ebenbild erschaffen hat. Es segne Dich Gott der Sohn, der Dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat. Es segne Dich Gott der Heilige Geist, der dich zu seinem Tempel bereitet und geheiligt hat. Er sei Dir gnädig im Gericht und schenke Dir das ewige Leben.“

 

Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

 

Das Gespräch - Wir sind für Sie da

Ihr Pfarrer wird sich, sobald Sie im Pfarramt einen Todesfall gemeldet haben, in jedem Fall schnell mit Ihnen in Verbindung setzen und einen Gesprächstermin vereinbaren. Wenn Sie keine Aussegnung oder Begleitung bei der Abholung der / des Verstorbenen aus dem Haus wünschen, werden Sie im Gespräch mit Ihrem Pfarrer die Trauerfeier vorbesprechen und dabei auch Raum finden für das, was Sie bewegt und was Ihnen für Ihren Abschied und den Ihrer Angehörigen wichtig ist.

 


Die Zeit danach

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Trauer braucht Zeit

 

Lassen Sie sich trösten und halten Sie sich zur Gemeinde. Gehen Sie in die Kirche zum Gebet, gehen Sie in den Gottesdienst, dort können Sie weinen, wenn Ihnen danach ist, und Sie sind dabei nicht allein.

Sie können Ihren Pfarrer jederzeit um weitere Begleitung bitten. Es gibt im Dekanat Gesprächskreise für Trauernde. Bleiben Sie mit Ihrer Trauer nicht ganz allein, auch wenn das Bedürfnis nach Rückzug und Alleinsein ebenfalls zum Weg der Trauer gehört.

 

Ausgebildete Trauerbegleiterin im Dekanat ist Pfarrerin Elfriede Raschzok

Schaitbergerstr. 18
91522 Ansbach

Tel. 0981 9523120

Die regelmäßigen Termine von „Nicht allein mit meiner Trauer“ erhalten Interessierte über Herrn Meier-Hüttel (Tel. 0981 9523122) telefonisch oder über die Homepage vom Evangelischen Bildungswerkes (www.ebw-ansbach.de).

 

Das Gedenken am Totensonntag/Ewigkeitssonntag

Die evangelischen Kirchen auf der ganzen Welt nehmen sich an diesem Sonntag Zeit, aller Toten zu gedenken. Dabei werden meist auch die Namen der aus der eigenen Gemeinde Verstorbenen genannt, und sie werden noch einmal bewusst im Gebet in Gottes Hände gegeben.

In diesen Gottesdiensten spüren wir besonders –oft über den Abstand vieler Monate oder sogar Jahre hinweg – wie wir über den Tod hinaus miteinander verbunden bleiben, was uns manche Tote bleibend bedeuten, und wie unser begrenztes Leben in der Kette der Generationen aufgehoben ist bei Gott.

 

 


Geistliche Worte für die Trauerzeit

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„Mit dem Tod umzugehen, ist die Schule des Glaubens.“ M. Luther

Psalmen

Aus Psalm 90

Herr, Du bist unsere Zuflucht für und für, ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt erschaffen wurden, bist Du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Der Du die Menschen lässest sterben und sprichst: „Kommt wieder, Menschenkinder!“

Denn tausend Jahre sind vor Dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Fülle uns frühe mit Deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang. Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns, ja, das Werk unserer Hände wollest Du fördern.



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Psalm 121

1. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?
2. Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
3. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.
4. Siehe, der Hüter Israels
schläft und schlummert nicht.
5. Der Herr behütet dich;
der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
6. daß dich des Tages die Sonne nicht steche
noch der Mond des Nachts.
7. Der Herr behüte dich vor allem Übel,
er behüte deine Seele.
8. Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit!

 


Lieder

Befiel Du Deine Wege (Evangelisches Gesangbuch 361)

1. Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.

2. Dem Herren musst du trauen, wenn dir's soll wohlergehn; auf sein Werk musst du schauen, wenn dein Werk soll bestehn. Mit Sorgen und mit  grämen und mit selbsteigner Pein läßt Gott sich gar nichts nehmen, es muss erbeten sein.

3. Dein ewge Treu und Gnade, o Vater, weiß und sieht, was gut sei oder schade dem sterblichen Geblüt; und was du dann erlesen, das treibst du, starker Held, und bringst zum Stand und Wesen, was deinem Rat gefällt.

4. Weg hast du allerwegen, an Mitteln fehlt dir's nicht; dein Tun ist lauter Segen,  dein Gang ist lauter Licht; dein Werk kann niemand hindern,

dein Arbeit darf nicht ruhn, wenn du, was deinen Kindern ersprießlich ist, willst tun.

 

O Welt, ich muß dich lassen (Evangelisches Gesangbuch 521)

1. O Welt, ich muß dich lassen, ich fahr dahin mein Straßen ins ewig Vaterland. Mein' Geist will ich aufgeben, dazu mein' Leib und Leben legen in Gottes gnädig Hand.

2. Mein Zeit ist nun vollendet, der Tod das Leben endet, Sterben ist mein Gewinn; kein Bleiben ist auf Erden; das Ewge muß mir werden, mit Fried und Freud ich fahr dahin.

3. Auf Gott steht mein Vertrauen, sein Antlitz will ich schauen wahrhaft durch Jesus Christ, der für mich ist gestorben, des Vaters Huld erworben und so mein Mittler worden ist.

So nimm denn meine Hände (Evangelisches Gesangbuch 376)

1. So nimm denn meine Hände und führe mich bis an mein selig Ende
und ewiglich. Ich mag allein nicht gehen, nicht einen Schritt: wo du wirst gehn und stehen, da nimm mich mit.

2. In dein Erbarmen hülle mein schwaches Herz und mach es gänzlich stille in Freud und Schmerz. Laß ruhn zu deinen Füßen dein armes Kind: es will die Augen schließen und glauben blind.

3. Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht: so nimm denn meine Hände und führe mich bis an mein selig Ende und ewiglich!

 

Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude (Evangelisches Gesangbuch 66)

1. Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude; A und O, Anfang und Ende steht da. Gottheit und Menschheit vereinen sich beide; Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah! Himmel und Erde, erzählet's den Heiden: Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden.

2. Jesus ist kommen, nun springen die Bande, Stricke des Todes, die reißen entzwei. Unser Durchbrecher ist nunmehr vorhanden; er, der Sohn Gottes, der machet recht frei, bringet zu Ehren aus Sünde und Schande; Jesus ist kommen, nun springen die Bande.

3. Jesus ist kommen, der starke Erlöser, bricht dem gewappneten Starken ins Haus, sprenget des Feindes befestigte Schlösser, führt die Gefangenen siegend heraus. Fühlst du den Stärkeren, Satan, du Böser? Jesus ist kommen, der starke Erlöser.

4. Jesus ist kommen, der Fürste des Lebens, sein Tod verschlinget den ewigen Tod. Gibt uns, ach höret's doch ja nicht vergebens, ewiges Leben, der freundliche Gott. Glaubt ihm, so macht er ein Ende des Bebens. Jesus ist kommen, der Fürste des Lebens.

8. Jesus ist kommen, die Ursach zum Leben. Hochgelobt sei der erbarmende Gott, der uns den Ursprung des Segens gegeben; dieser verschlinget Fluch, Jammer und Tod. Selig, die ihm sich beständig ergeben! Jesus ist kommen, die Ursach zum Leben.

 

Herzlich lieb hab ich dich, o Herr (Evangelisches Gesangbuch 397)

3. Ach Herr, laß dein lieb' Engelein an meinem End die Seele mein
in Abrahams Schoß tragen. Der Leib in seim Schlafkämmerlein
gar sanft ohn alle Qual und Pein ruh bis zum Jüngsten Tage.
Alsdann vom Tod erwecke mich, daß meine Augen sehen dich
in aller Freud, o Gottes Sohn, mein Heiland und mein Gnadenthron.
Herr Jesu Christ, erhöre mich, erhöre mich. Ich will dich preisen ewiglich.

 

Gedicht von Mascha Kaleko

Vor meinem Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tode derer, die mir nahe sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind ?

Allein im Nebel tast ich todentlang
Und laß mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr;
- Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eigenen Tod, den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der anderen muss man leben.