Aus der Kirchengeschichte
Erstmals erwähnt ist eine Marienkapelle in Wernsbach im Jahre 1168. In einer Urkunde von 1294 ist dann nicht mehr von einer Marienkapelle die Rede, sondern von einer den „Heiligen Schutzengeln“ geweihten Kirche.
1318 wird eine in Weihenzell dem Heiligen Jakobus geweihte Kirche erwähnt. Mit Sicherheit wissen wir, dass diese Kirche in Weihenzell 1376 zum Besitz des Stiftes St. Gumbertus gehörte. Die Kirche in Wernsbach wurde dann der Kirche in Weihenzell als Filial zugeschlagen.
Die Bewohner von Wernsbach waren mit dieser Konstruktion nicht zufrieden, vermutlich weil die kirchliche Betreuung ihnen nicht genügte. Schließlich hatten sie seit vielen Jahren einen Friedhof, was im Mittelalter zum Recht von Pfarrkirchen gehörte. Wernsbach war also ein kleiner kirchlicher Mittelpunkt für die umliegenden Orte, deren Einwohner zunächst einmal nach Wernsbach zum Gottesdienst kamen und nicht nach Weihenzell. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie 1483 mit der Bitte an ihren Landesherrn, Albrecht Markgraf von Brandenburg-Ansbach († 1486), herantraten, er möge ihnen einen Kaplan aus Weihenzell zum Lesen der Messe nach Wernsbach schicken. Die Voraussetzungen zur Gründung einer eigenständigen Pfarrei in Wernsbach waren günstig: Zum einen gab es bereits eine Kirche und zum anderen gab es mit dem Niklasgut eine Grundlage zur Ernährung eines Priesters. Vermutlich lagen die Wernsbacher ihrem Landesherrn nicht erst seit 1483 mit der Bitte nach einem eigenen Pfarrer in den Ohren. Am 7. März 1503 waren sie endlich am Ziel ihrer Wünsche: Friedrich IV. Markgraf zu Brandenburg-Ansbach – sonst wegen seiner Kriege und Verschwendungssucht der „sorglose Hausvater“ genannt – bestätigte ihnen in einem Fundationsbrief die Errichtung einer Pfarrei in Wernsbach. Die Kirche trug das Patrozinium der Heiligen St. Martin und St. Nikolaus.
1528 wurde in Wernsbach die Reformation durchgeführt. Der 30jährige Krieg war für ganz Deutschland schrecklich. Nicht nur in Wernsbach kam es zu Plünderungen durch Soldaten. 1638 lebten noch 2 Familien mit ihren Kindern in Wernsbach. Im Rahmen der Bautätigkeit der Ansbacher Markgrafen begann der markgräfliche Baudirektor Gabriel de Gabrieli 1716 mit einem Neubau der Wernsbacher Kirche, die 1717 bereits von Pfarrer Johann Reisenberger eingeweiht werden konnte. Die Einweihung fand am Sonntag nach dem Johannistag (24. Juni) 1717 statt. In diesem Zusammenhang kam es zu einer Veränderung des Namens der Kirche: Aus der Kirche St. Nikolaus und St. Martin wurde eine Johanniskirche. Verschiedene Renovierungen veränderten im Laufe der Zeit die Kirche, die letzte im Jahr 1996/97.
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