Die Jakobskirche ist vor allem ein lebendiger Ort des Gebets und der Begegnung mit Gott. Sie ist der Raum, in den wir zum Gottesdienst einladen, um Gott zu suchen und zu finden.
Zur Geschichte und Ausstattung der Jakobskirche
Ein erster Kirchenbau wurde vermutlich bereits im 13./14. Jahrhundert errichtet. 1486 wird die Kirche in Weihenzell zum ersten Mal urkundlich erwähnt, 1490 wird sie zum ersten Mal als Jakobskirche bezeichnet.
Der älteste Teil der heutigen Jakobskirche ist der viergeschossige gotische Turm, der aus dem 14. oder 15. Jahrhundert stammt. Er ist aus Sandsteinquadern aufgebaut, besitzt spitzbogige Schallöffnungen und trägt einen achtseitigen Spitzhelm. Im Erdgeschoss finden sich ein Kreuzgratgewölbe und eine Piscina in der Westwand. Auch die Taufglocke ist noch aus vorreformatorischer Zeit erhalten geblieben.
1528 wurde die Kirche mit Einführung der Reformation im Markgraftum Ansbach evangelisch.
Einige Zeit nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges musste das Kirchenschiff schließlich 1712/1713 wegen Baufälligkeit abgebrochen und neu errichtet werden. Der neue Kirchenbau entstand unter dem Ansbacher Hofbaudirektorium von Gabriel de Gabrieli leicht versetzt neben dem alten Turm. Der Saalbau mit eingezogenem Chor wurde ganz im barocken Stil der Zeit gestaltet.
Die südlich angebaute Sakristei aus dieser Zeit ist nicht mehr erhalten, sie wurde 1898 durch den heutigen Anbau ersetzt.
Der barocke Altar stammt wohl aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts. 1831 erhielt er ein neues Altarbild, das die Auferstehung Jesu zeigt, und wurde teilweise vergoldet. Zwei Engel über dem Altarbild auf jeder Seite des Markgrafenwappens zeigen zum Gekreuzigten, dessen Darstellung den Altar nach oben abschließt.
Die Kanzel am Übergang vom tonnengewölbten Saal zum Chor mit Halbkreisapsis wurde 1842 eingebaut.
Der Taufstein aus Carrara-Marmor (19. Jh.) ist eine Stiftung des Bauern Schwab aus Grüb, der Kronleuchter brannte erstmalig am Erntedankfest 1867.
Der intarsienverzierte Paramentenschrank in der Sakristei stammt noch aus dem 17. Jahrhundert, eine Grabplatte am der nördlichen Ostwand des Kirchenschiffes aus dem Jahr 1762.
Die ursprüngliche Orgel aus dem Jahr 1734 wurde 1869 durch ein neues Instrument ersetzt. 1898 versetzte man die Orgel dann aus dem Chorraum, wo sie im Markgrafenstil über dem Altar gestanden hatte, auf die West-Empore.
Eine erste Renovierung der Kirche fand bereits 1788 statt. Bei der grundlegenden Instandsetzung 1857 wurde das Gestühl im Kirchenschiff und auf der Empore eingerichtet sowie die Kirche innen farblich neu gestaltet. 1898 wurde die Kirche ein weiteres Mal renoviert und zum Teil umgestaltet (Versetzung der Orgel, Neubau der Sakristei).
Nach einer Innen-Renovierung 1950 wurde 1978/79 zunächst der Turm instandgesetzt. 1979 bis 1981 folgte die Außenrenovierung der Kirche. Bei der grundlegenden Innen-Sanierung 1987 wurde der zwischenzeitlich in Grautönen gehaltene Kirchenraum originalgetreu nach dem farbenfrohen und schmuckreichen Befund von 1857 wiederhergestellt.